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Teilen

(substantivierte Form: „Das Teilen“)

Wortformen: Anteil (haben), teilhaben, aufteilen, verteilen, zuteilen

Synonyme

Verben: abgeben, abtreten, verteilen, abzweigen, geben, überlassen oder auch mitnutzen, mitbenutzen

Substantive (das Teilen): Solidarität, GerechtigkeitAusgeglichenheit

Umgangssprachlich: fifty-fifty machen, halb und halb machen, halbpart machen

Ähnlich: spenden, schenken, „win-win“

Englisch: share, divide, split (aufteilen), apportion (gleichmäßig verteilen)


Wortherkunft

Aus althochdeutsch „teilōn“ (8. Jh.) und mittelhochdeutsch „teilen“ sowie aus „teile“ = „Teilung, Zugeteiltes“.


Definition

  1. Abgeben eines materiellen oder immateriellen Besitzes.
  2. Andere an etwas Anteil haben lassen.
  3. Gemeinsames Nutzen einer Ressource.


Beschreibung

Das Teilen beschreibt, im Sinne von Werten und Tugenden, das Weiter- oder Abgeben eines Besitzes bzw. Eigentums an andere, und den daraus resultierenden gemeinsame Nutzen. Hierbei kann es sich um materielle Güter handeln, die durch das Teilen in der Regel nicht vervielfacht werden könne. Somit kann keiner das gesamte Gut erhalten, dennoch erhält jeder eben einen Anteil.

Anders ist dies bei imaginären (bzw. immateriellen) Gütern, wie zum Beispiel dem Wissen oder gemeinsamen Aktionen bzw. Erlebnissen. Diese resultierenden „Werte“ bzw. Wertschöpfungen können vervielfacht werden. Folglich hat jeder die Möglichkeit, das imaginäre Gut zu gleichen oder gar größeren Teilen an sich zu nehmen, und nicht nur einen kleinen Teil davon.

Nicht selten kann man auch teilen, um einen eigenen Nutzen daraus ziehen zu können. Nehmen wir hier zwei oder mehr Geschäftspartner als Beispiel: Diese teilen sich die Arbeit beim Anstreben eines gemeinsamen Zieles, weil sie ohne die Hilfe des jeweils anderen das Ziel nicht erreichen würden. Nach erfolgreicher Zielerreichung wird wieder geteilt. Die dann aufzuteilenden Erträge (Gewinne) sind wesentlich höher, als sie es ohne eine derartige Kooperation wären.

Eine Person, die uneigennützig zum Teilen bereit ist, gilt allgemein als großzügig.

Teilen gilt in vielen Kulturkreisen als besondere barmherzige Tugend. Personen aus der Geschichte und Mythologie werden heute dafür als Vorbild verehrt – so zum Beispiel der römische Soldat „Martin von Tours“[1], der seinen Mantel-Umhang mit seinem Schwert „geteilt“ hat, um eine Hälfte einem frierenden armen Mann zu schenken.

[1] Martin von Tours (316 bis 397): heute besser als der „Heilige Sankt Martin“ bekannt.


Zitate

Glück verdoppelt sich durch Teilen.“

Manfred Hinrich (09.11.1926 in Berlin bis 13.01.2015 in Zepernick); deutscher Kinderlieder- und Kinderbuchautor, Journalist und Aphoristiker.

„Ein Kompromiss ist die Kunst, einen Kuchen so zu teilen, dass jeder meint, er habe das größte Stück bekommen.“

Ludwig Erhardt (04.02.1897 in Fürth bis 05.05.1977 in Bonn)

„Mit Kummer kann man allein fertig werden, aber um sich aus vollem Herzen freuen zu können, muss man die Freude teilen.“

Mark Twain (1835 bis 1910)


In den Medien

Finansforbundet on Equal pay: What do these kids understand that your boss doesn’t?

Am 08.03.2018 veröffentlicht vom YouTube-Kanal „Finansforbundet Norge“

Ein Experiment mit Kindern, in dem es um Gleichberechtigung geht. Die Kinder zeigen, dass sie gewillt sind, fair zu teilen.

https://youtu.be/snUE2jm_nFA


Letzte Bearbeitung am 20.09.2018

Co-Autor: Florian Sauer

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