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Realismus

Antonyme Werte: PhantasieIntuition 

Wortformen: realistisch, real, Realität, Realist

Synonyme

Wirklichkeitssinn, Sachlichkeit, Objektivität

Ähnlich: Vernunft, Ratio, Besinnung, Einsicht, Neutralität, Überparteilichkeit, Unvoreingenommenheit, Gerechtigkeit

Englisch: realism, literalismart (Buchstabenglaube), actuality (Wirklichkeit, Aktualität)


Wortherkunft

Abgeleitet von „Realität“ bzw. „real“, aus lateinisch „realitas“ = „Wirklichkeit“ bzw. „res“ = „Ding“, „etwas“.


Definition

In Bezug auf Wertvorstellung ist Realismus der Sinn oder das Suchen nach der Wirklichkeit (Realität). Also eine Denkrichtung und Form der Wahrnehmung, welche den Zweck verfolgt, real existierende Wirklichkeit (maßgeblich materieller oder auch sinnlicher Natur) zu erkennen.


Beschreibung

Ein Mensch mit Sinn für Realismus wird Realist genannt. Ein „Realist“ (Wirklichkeitsmensch) ist jemand, der die Gegebenheiten des täglichen Lebens bevorzugt sachlich betrachtet, mit dem Ziel, die Wirklichkeit zu erkennen und sein Handeln darauf auszurichten.

Oft wird die „realisierte“ Wirklichkeit (relativ) als Wahrheit (absolut) darstellt, was jedoch auf kollektiver Ebene nur sehr selten möglich ist. Der Begriff wird auch in der europäischen Literatur sowie für eine Stilrichtung der bildenden Kunst einer bestimmten Epoche (1830–1880) verwendet.

In der Philosophie besitzt der Begriff unterschiedliche Zuweisungen. Diese Bereiche und Positionen besitzen zwar unterschiedliche Glaubenssätze (Leitwerte, Richtwerte), haben aber jeweils das Bestreben, die Wirklichkeit (im jeweiligen Sachgebiet, Problembereich) möglichst objektiv wahrzunehmen, obgleich eine bestimmte Subjektivität sowie Relativität nicht gänzlich auszuschalten ist.

Die wichtigsten Bereiche der Betrachtungen sind:

  • Wissenschaftlicher Realismus
  • Erkenntnistheoretischer Realismus
  • Ontologischer Realismus (Metaphysik)
  • Moralischer Realismus (Metaethik)
  • Theologischer Realismus (Religion)
  • Semantischer Realismus (Sprache)


Zitate

„Die Gegenwart allein ist wahr und wirklich: sie ist die real erfüllte Zeit, und ausschließlich in ihr liegt unser Dasein.“

Arthur Schopenhauer (22.02.1788 in Danzig bis 21.09.1860 in Frankfurt am Main); deutscher Philosoph, Autor und Hochschullehrer.

„Im Idealen kommt alles auf die élans, im Realen auf die Beharrlichkeit an.“

Johann Wolfgang von Goethe (28.08.1749 in Frankfurt am Main bis 22. 03.1832 in Weimar, geadelt 1782); gilt als einer der bedeutendsten Repräsentanten deutschsprachiger Dichtung.

„Um die höchste Realität zu entdecken, die der Mensch seit Abertausenden von Jahren Gott nennt, musst du frei von Glauben, frei von aller Autorität sein. Nur dann kannst du selbst herausfinden, ob es so etwas wie Gott gibt.“

Jiddu Krishnamurti (12.05.1895 in Madanapalle, Indien bis 17.02.1986 in Ojai, Kalifornien); indischer Philosoph, Autor, Theosoph und spiritueller Lehrer.

„Realismus ist die künstliche Wiedergabe (nicht das bloße Abschreiben) des Lebens.“

Heinrich Theodor Fontane (30.12.1819 in Neuruppin bis 20.09.1898 in Berlin); deutscher Schriftsteller. Er gilt als bedeutendster deutscher Vertreter des Realismus.

„Werte, die aus der objektiven Realität herausgelöst sind, werden subjektiv.“

Herbert Marcuse (19.07.1898 in Berlin bis 29.07.1979 in Starnberg); deutsch-US-amerikanischer Philosoph, Politologe und Soziologe.

„Die Seele ist an ihren Körper gefesselt und mit ihm verwachsen, gezwungen die Wirklichkeit durch den Körper zu sehen wie durch Gitterstäbe, anstatt durch ihre eigene ungehinderte Sicht.“

Platon, altgriechisch Plátōn, latinisiert Plato (428/427 v. Chr. bis 348/347 v. Chr.); bedeutender antiker griechischer Philosoph.


Letzte Bearbeitung am 15.10.2018

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